Herr Eberhard Franz verlor durch einen Unfall beide Arme und entwickelte 1965 die erste Fahreinrichtung für armloses Fahren. Seither hat Herr Franz viele 100.000 km in Test- und in eigenen Fahrzeugen unfallfrei zurückgelegt. Herr Franz ist heute Sicherheitstechniker der ABB STOTZ- KONTAKT GmbH, Heidelberg.
Bedienung
Alle Bedienungselemente werden nur von den Beinen betätigt. Der Oberkörper bleibt frei beweglich.
Zum spielfreien Lenken des Fahrzeuges dient ein Lenkpedal, das die Lenksäule über eine Tretkurbel und ein Präzisions- Winkelgetriebe dreht (Bild 1).
Der linke Fuß sitzt fest im Lenkpedal, welches bei Geradeausfahrt und in leichten Kurven mit der Stützrolle auf dem Fahrzeugboden geführt wird. In engeren Kurven hebt das Pedal ab und führt Kurbelbewegungen wie beim Fahrrad aus.
Durch Kniedruck auf besondere Tasten unterhalb der Türschlösser lassen sich die Fronttüren öffnen. Nach dem Einsteigen wird die Tür mit einem Hebel geschlossen.
Mit dem rechten Knie wird die Zündung eingeschaltet und der Motor gestartet (Bild 2). Der Fuß befindet sich dabei auf dem Gaspedal. Die Feststellbremse wird mit der rechten Fersenbeuge gelöst (Bild 3). Der gleiche Fuß wählt anschließend die Fahrstufe der Getriebeautomatik (Bild 4).
Den Fahrtrichtungsanzeiger bedient das rechte Knie über einen verlängerten Formhebel (Bild 5).
Durch Andrücken des Haltebremshebels mit dem linken Unterschenkel kann das zuvor niedergedrückte Bremspedal so lange blockiert werden, bis der rechte Fuß die eventuell notwendigen Betätigungen ausgeführt hat und frei für das Gaspedal ist (Bild 6). Das erleichtert Anfahren am Berg bzw. verhindert Kriechfahrt bei Fahrstufenwechsel.
Der rechte Fuß bedient zusätzlich verschiedene Bedienungselemente wie Hupe, Fahrlicht, Lüftung, Heizung usw.
Die Fronttüren lassen sich von innen durch Hebel mit der Wade öffnen.
Das patentierte System Franz verändert nicht die Bedienungselemente des Serienfahrzeuges.
Das Fahrzeug kann daher nach Abnahme von Lenkpedal und Haltebremshebel auch von anderen Personen, z.B. von Angehörigen, in gewohnter Weise gefahren werden.
Beide Einrichtungen sind mühelos in weniger als 1 Minute zu entfernen oder anzubringen.
Das System Franz ist als gesonderter Bausatz oder bereits fertig im Fahrzeug montiert lieferbar.
Bild 1 Lenken:
Der linke Fuß befindet sich formschlüssig im Lenkpedal, das bei Geradeausfahrt und in leichten Kurven mit einer Stützrolle ermüdungsfrei auf dem Fahrzeugboden geführt wird. In engeren Kurven hebt das Pedal ab und führt Kurbelbewegungen aus.
Bild 2 Anlassen:
Mit dem rechten Knie gegen die Schlüsselverlängerung drücken. Der Fuß betätigt dabei gleichzeitig das Gaspedal.
Bild 3 Feststellbremse betätigen:
Die rechte Fersenbeuge löst durch Zurückdrücken den Hebel der Feststellbremse. Beim Anziehen der Feststellbremse wird der Hebel mit dem rechten Vorderfuß angehoben.
Bild 4 Fahrstufen wählen:
Der rechte Unterschenkel entriegelt durch Seitwärtsdrücken der Formplatte den Hebel für die Getriebeautomatik.
Bild 5 Blinken:
Der Formhebel wird mit dem rechten Knie bewegt. Der Fuß bleibt auf dem Gas- oder Bremspedal.
Bild 6 Anfahren am Berg:
Durch Andrücken des Haltebremshebels mit dem linken Unterschenkel kann das vorher niedergedrückte Bremspedal beliebig lange blockiert werden.
Individuelle Ausstattungen
- Fußschalterkonsole für drei Wippenschalter, z.B. Licht, Warnlicht, Nebelschlußleuchte
- Zusatzhebel zum Öffnen und Schließen der Fronttüren
- Fußbetätigung für Heizung
- Verlängerung der Lüftungsschieber und des Griffs für den Gebläseschalter für die richtige Klimatisierung des Innenraums
- Fußschalter bzw. Taster für Lüftungsgebläse, Heckscheibenwischer
- Schalter für Zündstromunterbrechung, um unbefugtes Fahren zu verhindern
- Diebstahlwarneinrichtung
- elektrische Fensterheber für Fronttüren
- Fußschalter für Innenleuchte, Radio und automatischen Sendersuchlauf
Der Einbau von Doppelpedalen für die Fahrschulausbildung ist zusammen mit dem System Franz möglich.
Das System Franz ist eine zuverlässige Fahreinrichtung, die unter den ungünstigsten Verkehrsbedingungen bei Wind und Wetter im dichtesten Berufsverkehr und auf Paßstraßen im Winter erprobt wurde.